Gartenkunst-Museum

Raum 13 / Orangerien und Palmenhäuser

 

Bild: Wintergarten

Wintergarten König Maximilians II.,
Innenansicht von Franz Kreuter, um 1850
(Feder und Bleistift, aquarelliert)

Orangerien sind Bauwerke, in denen frostempfindliche Pflanzen während der kalten Jahreszeit untergebracht sind. Im 16. und 17. Jahrhundert waren es meist Holzbauten, die in der kalten Jahreszeit um die im Freien ausgepflanzten Bäume und Sträucher errichtet und im Frühjahr wieder entfernt wurden. Der hohe Aufwand des Auf- und Abbaus und die ästhetisch unzureichenden Holzkonstruktionen führten ab der Mitte des 17. Jahrhunderts zur Errichtung fest stehender Gebäude, die im Laufe des 18. Jahrhunderts oft prachtvolle Fassaden erhielten.

Seit dieser Zeit wurden die Pflanzen in Kübeln gezogen. Im Frühjahr stellte man die Kübel im Garten auf und im Herbst räumte man sie wieder ein. Besonders beliebt waren Zitruspflanzen und hier vor allem Orangenbäume, die dem Gebäude ihren Namen gaben.

Palmenhäuser

Palmen wachsen in tropischen oder subtropischen Klimazonen. Nördlich der Alpen werden sie in Gewächshäusern kultiviert, um sie vor den strengen Wintern zu schützen. Meist bestimmt ihre Wuchshöhe die Ausdehnung der Räume, in denen verschiedene Arten in Gruppen zusammengestellt sind.

Damals wie heute lösen Palmen Vorstellungen von Exotik und unberührter Natur aus. Deshalb dienen Palmenhäuser nicht nur dem Sammeln, Erforschen und Kultivieren immergrüner Pflanzen, sondern auch dem gesellschaftlichen Vergnügen. Das Amüsement und die Vorliebe für exotische Pflanzen sind auch das Motiv für die Errichtung von Wintergärten, in denen oftmals südländisch anmutende Landschaften angelegt sind.

Die Geburtsstunde der Palmenhäuser ist eng mit der Einführung neuer Heiztechniken verbunden. Erst mit der Verwendung von Dampf- und Warmwasserheizungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts ergab sich die Möglichkeit, große Räume gleichmäßig zu temperieren. Damit war der Einführung des Glashauses der Weg geebnet. Trotz der großen Abkühlungsflächen waren Konstruktionen aus Eisen und Glas für den Pflanzenwuchs besonders geeignet, da hier die Sonneneinstrahlung optimal ausgenutzt werden konnte.



 
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